Tierschutzverein Backnang (Druckversion)

Was Sie über Igel wissen sollten

Igel gehören erdgeschichtlich zu den ältesten Säugetieren. Sie bewohnten die Erde schon vor etwa 60 Millionen Jahren, lange vor dem inzwischen schon wieder ausgestorbenen Mammut. Heute trifft man in Mitteleuropa überwiegend Braunbrustigel an. Zu ihnen gehört auch der bei uns heimische Westeuropäische Igel.

Igel leben heute hauptsächlich im durchgrünten Siedlungsrandbereich. Igel sind Einzelgänger. Sie gehen einander weitmöglichst aus dem Weg. Tagsüber verstecken sich die Tiere in Kompost- und Reisighaufen, einer Böschung oder einer dichten Hecke. Dieses Versteck verlassen sie nur ,um zwischen Dämmerungsbeginn und Morgengrauen auf Nahrungssuche zu gehen. Igel  sind ausgesprochen ortstreu. In Abhängigkeit vom Nahrungsangebot kann ein Igelrevier zwischen 1000 qm und 40 ha groß sein.

Ihre Nahrung finden Igel mit ihrem hervorragenden Geruchsinn. Auf dem Speisezettel der nachtaktiven Insektenfresser stehen Käfer und deren Larven, Nachtschmetterlings- und Schnakenlarven, Spinnen, Schnecken, Regenwürmer sowie Hundert- und Tausendfüßler, seltener Asseln und nestjunge Mäuse. Gelegentlich verschmähen sie auch Aas nicht oder aufgebrochene Nüsse und süßes Fallobst. Erwachsene Igel haben eine Körperlänge von 24 bis 28 Zentimeter und wiegen zwischen 800 und 1500 Gramm. Die Männchen sind im Allgemeinen schwerer als die Weibchen. Theoretisch können Igel ein Alter von 7 bis 8 Jahren erreichen. Ihre tatsächliche Lebenserwartung wird aber aufgrund der zahlreichen Gefährdungen, denen sie in unserer modernen Kulturlandschaft ausgesetzt sind, auf lediglich 2 bis 4 Jahre geschätzt.

Die Paarungszeit liegt je nach Witterung und Klima zwischen April und Ende August. Nach einer Tragzeit von 5 Wochen kommen meist nur einmal im Jahr 2 bis 10, blinde und taube Junge zur Welt, die etwa 6 Wochen gesäugt werden. Im Alter von 3 bis 4 Wochen verlassen die Jungen erstmals das Nest und beginnen auch feste Nahrung aufzunehmen.

Zur Überbrückung der nahrungsarmen Monate halten Igel einen Winterschlaf. Dazu fressen sie sich bis zum Herbst ein Fettpolster als Energiespeicher an und ziehen sich in einen geschützten Unterschlupf zurück. Dank der auf ein Minimum herabgesetzten Körperfunktionen können sie auf diese Weise bis zu einem halben Jahr ohne Futter auskommen. So atmen sie jetzt lediglich noch 3 bis 4-mal anstatt 40 bis 50-mal pro Minute. Die Körpertemperatur sinkt von etwa 36 Grad auf 5 Grad ab. Wenn sie im Frühjahr wieder aufwachen, haben die Tiere etwa 20 bis 30 Prozent ihres ursprünglichen Körpergewichts verloren.

Nicht jeder Igel braucht Hilfe - aber jede Hilfe muss richtig sein!

Weitere Informationen zu Igeln

Unter www.pro-igel.de und igelverein.de finden Sie weitere interessante Infomationen zum Thema Igel.

http://www.tierschutzverein-backnang.de/index.php?id=66&L=0